Stellungnahme: Öffentliche Ausschreibung zur Nutzung der Fläche am Grünstrand
In den vergangenen Tagen erreichten uns verschiedene Anfragen und Zuschriften bezüglich der öffentlichen Ausschreibung zur Nutzung der Fläche am Grünstrand, die derzeit an die Surfschule Norddeich verpachtet ist. Die örtliche Presse berichtete wiederholt. Als Eigentümer der Fläche möchten wir die wesentlichen Punkte transparent darlegen.
Die Pflasterfläche wurde im Herbst 2024 neu hergestellt, um den Bereich nachhaltig aufzuwerten und zu erhalten. „Da wir uns im Deichvorland befinden, gelten hier strenge Auflagen hinsichtlich der Sturmflutsicherheit. Deshalb lagen die Kosten mit 300.000 Euro für das Spezialpflaster erheblich höher als zum Beispiel für eine Parkfläche vor dem Haus“, erläutert Kurdirektorin Eva Krüger-Linzer.
Diese Investitionen wurden aus eigenen Mitteln der Wirtschaftsbetriebe getätigt und dienen sowohl der Sicherheit als auch der langfristigen Entwicklung des Standortes. Dem bisherigen Pächter gegenüber – der Surfschule Norddeich – wurden die anschließenden Pachtkonditionen im Vorfeld der Sanierung offen kommuniziert. Alle Zusagen der Wirtschaftsbetriebe gegenüber dem Pächter wurden zudem eingehalten.
Gespräche blieben bislang ohne Ergebnis
Konkrete Gespräche mit der Surfschule und den Entwurf eines neuen Pachtvertrages gab es seit September 2024. Leider wurde das Angebot in Form eines Vertragsabschlusses durch die Surfschule nicht angenommen. Der Aufsichtsrat wies daher folgerichtig darauf hin, dass nunmehr eine öffentliche Ausschreibung zu erfolgen habe. „Als öffentliches Unternehmen sind wir verpflichtet, zu bewirtschaftende Flächen ergebnisoffen zur Pacht öffentlich auszuschreiben“, konkretisiert Krüger-Linzer das darauf folgende Vorgehen.
Die Formulierung in einer jüngst gestarteten Online-Petition zum Erhalt der Surfschule – „Die Ausschreibung gefährdet die Existenz der Surfschule und ist so formuliert, dass das Angebot infrage gestellt wird, ohne mit den langjährigen Betreibern darüber gesprochen zu haben.“ – ist nicht zutreffend.
Spekulationen darüber, dass Branchen wie zum Beispiel Gastronomie Vorzug gewährt würde, bestätigen die Wirtschaftsbetriebe ausdrücklich nicht. „Als öffentliches Unternehmen sind wir gehalten, geeignete Vorschläge für die Nutzung der Fläche unvoreingenommen zu prüfen. Die Auswahlentscheidung erfolgt anhand klar definierter Kriterien, die im Exposé erläutert sind“, ergänzt Krüger-Linzer. Dabei stehe außer Frage, dass der Wassersporttourismus ein Bestandteil des touristischen Angebots sei und zur Attraktivierung des Standortes Norddeich beitrage.
Entscheidung steht aus
Im Zuge der Überprüfung und der wirtschaftlichen Neubewertung der verpachteten Liegenschaften der Wirtschaftsbetriebe Norden haben sich auch für andere Pächter Änderungen ergeben. „Insbesondere ist es in der Vermietung allgemein üblich, dass Betriebskosten an Nutzer, Mieter oder Pächter übertragen werden. Das musste stellenweise nachjustiert werden“, so Krüger-Linzer.
„Da wir alle Verträge angepasst und in Teilen auch wirtschaftlich korrigiert haben, wurde dem Pächter und Betreiber der Surfschule ein Vertrag angeboten, in dem die Betriebskosten, die für die angemietete Fläche anfallen, erhoben und berücksichtigt werden. Speziell sollten die Kosten der Müllentsorgung ab 2025 getragen werden, die bis dato von den Wirtschaftsbetrieben übernommen wurden. In den vergangenen 21 Jahren haben die Wirtschaftsbetriebe mit der Sparte Tourismus-Service den Inhaber der Surfschule stets wohlwollend und großzügig dabei unterstützt, dass er sein Unternehmen aufbauen konnte. Nun müssen die Nutzungsbedingungen für Flächen im Deichvorland angeglichen und deshalb vergleichbare Pachtbedingungen hergestellt werden“, sagt Krüger-Linzer.
Die Wirtschaftsbetriebe Norden haben großes Verständnis für die Emotionen, die mit eventuellen Veränderungen am Standort verbunden sind. Gleichzeitig bitten sie um Verständnis dafür, dass eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung des Grundstücks auch eine faire und nachhaltige Kostenstruktur erfordert. Die Verhandlungen mit den potenziellen Pächtern für die Fläche zu neuen Konditionen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, das Ergebnis steht aus.